Der neue Kulturfinanzbericht 2022, der sich auf die Kulturausgaben in 2020 bezieht, ist erschienen. Demnach gab die öffentliche Hand (Bund, Länder und Gemeinden) im Jahr 2020 laut Finanzstatistik in Abgrenzung nach dem Grundmittelkonzept und laut Hochschulfinanzstatistik in Abgrenzung nach dem Trägermittelkonzept insgesamt 14,5 Milliarden Euro für Kultur aus. Gegenüber 2019 stiegen die öffentlichen Kulturausgaben 2020 um 15,6 %, im Vergleich zu 2010 um 55,1 %. Grund für diese starke Erhöhung der öffentlichen Kulturausgaben sind die erheblichen Mehrausgaben für Hilfs- und Unterstützungsprogramme von Bund und Ländern im Rahmen der Corona-Pandemie.
Die Gemeinden stellten ein Budget von 5,7 Milliarden Euro bzw. 39,1 % der gesamten öffentlichen Kulturausgaben zur Verfügung, während die Länder (einschließlich Stadtstaaten) 5,6 Milliarden Euro bzw. 38,6 % bereitstellten. Der Bund beteiligte sich an der öffentlichen Kulturfinanzierung mit weiteren 3,2 Milliarden Euro bzw. 22,4 %.
Die Höhe der Kulturausgaben pro Kopf fiel in den Ländern sehr unterschiedlich aus. Im Jahr 2020 wurden in den Ländern (einschließlich Gemeinden) im Durchschnitt 135,47 Euro je Einwohnerin und Einwohner für Kultur aufgebracht. In den Flächenländern beliefen sich die Pro-Kopf-Ausgaben für Kultur auf durchschnittlich 127,40 Euro, wobei Sachsen mit 243,98 Euro, Thüringen mit 174,85 Euro und Sachsen-Anhalt mit 167,38 Euro die höchsten Werte erzielten. In Rheinland-Pfalz waren mit 71,63 Euro vor Niedersachsen mit 85,44 Euro die geringsten Kulturausgaben je Einwohnerin und Einwohner festzustellen. Das bevölkerungsreichste Land Nordrhein-Westfalen verzeichnete 120,95 Euro pro Kopf.
Zum Kulturfinanzbericht 2022: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Kultur/Publikationen/Downloads-Kultur/kulturfinanzbericht-1023002229004.pdf?__blob=publicationFile