Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Kulturminister Konrad Wolf gaben heute den Startschuss für die neue Online-Plattform „Kulturschaufenster-rlp.de“. Die neue Kultur- und Kunstplattform gibt Kulturschaffenden des Landes Rheinland-Pfalz die Möglichkeit, ihre künstlerische Arbeit und ihre Person der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Zentrum des Projekts stehen die Arbeitsergebnisse der über 2.750 Projektstipendien, die im Rahmen des Landesprogramms „Im Fokus. 6 Punkte für die Kultur“ seit Mai 2020 vergeben wurden.
„Mit dem größten Stipendienprogramm in der Geschichte unseres Landes haben wir über 2.750 künstlerische Arbeiten gefördert. Damit konnten wir Kultur in der Pandemie ermöglichen“, berichtete Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Die Resonanz ist überwältigend. Es sind Werke aus allen Kunstrichtungen und von großer Qualität entstanden. Die Künstler und Künstlerinnen haben mit dem Kulturschaufenster die Möglichkeit, ihre Arbeit online zu präsentieren und für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen. So entsteht ein echtes ‚Schaufenster‘ der rheinland-pfälzischen Kultur“, so die Ministerpräsidentin.
Die Online-Plattform ist unter www.kulturschaufenster-rlp.de zu finden und wurde durch die Hochschule Mainz unter der dortigen Projektleitung von Prof. Olaf Hirschberg erstellt. Das Design stammt von Martina Miocevic, die bereits 2018 und 2020 für das Design der Mottobroschüren des Kultursommers mit dem Design-Preis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet wurde.
„Unsere neue rheinland-pfälzische Kunst- und Kulturplattform startet zunächst mit rund 60 Werken, die im Rahmen eines Projektstipendiums entstanden sind. Täglich kommen neue hinzu. Ab März steht die Plattform dann für alle Stipendiatinnen und Stipendiaten partizipativ offen, um die Arbeitsergebnisse eigenständig hochzuladen und damit der Öffentlichkeit vorzustellen. Wir erhalten damit eine Zusammenschau der kulturellen Arbeit seit der Corona-Pandemie. Das Kulturschaufenster zeigt uns, dass Kunst und Kultur leben. Die Plattform gibt uns die Chance, ihr kulturelles Arbeiten der letzten Monate und Wochen zu präsentieren“, führte Kulturminister Konrad Wolf aus. „Nach und nach wollen wir dann die Online-Plattform erweitern. So können später auch aus anderen Förderprogrammen des Landes unterstützte Arbeiten aufgenommen werden. Damit erhalten wir eine Übersicht über das Kulturland Rheinland-Pfalz. Damit greifen wir auch Wünsche aus den Zukunftsgesprächen des Kultursommers mit Kulturschaffenden auf.“
Seit Mai 2020 wurden durch das 15,5 Millionen Euro umfassende Landesprogramm „Im Fokus. 6 Punkte für die Kultur“ insgesamt 2.765 Projektstipendien in der Corona-Pandemie bewilligt. Von den insgesamt 7,5 Millionen Euro, die für das Stipendienprogramm zur Verfügung stehen, wurden damit mehr als 5,5 Millionen Euro bisher verausgabt. Dabei wurden ca. 44 Prozent aller Stipendien an Musikerinnen und Musiker (1.224) vergeben, ca. 28 Prozent an Bildende Künstlerinnen und Künstler (777) sowie ca. 20 Prozent aus den beiden Bereichen Darstellende Kunst (450) und Literatur (85). In der dritten Vergaberunde haben bisher rund 86 Prozent der Antragstellerinnen und Antragsteller (493) einen Folgeantrag gestellt; während rund 14 Prozent (80) ihren ersten Antrag vorgelegt haben. In der zweiten Runde, die bis zum 15. Dezember 2020 lief, hatten 61 Prozent der Antragstellenden (768) bereits einen Antrag in Runde 1 gestellt und rund 39 Prozent ihren Erstantrag (491) eingereicht.
Der Mainzer Bassist Manuel Christ hat bereits zwei Projektstipendien erhalten: „Die Stipendien des Kulturministeriums haben mir die Möglichkeit geboten, während des Corona-Lockdowns neue Projekte zu realisieren und zu finanzieren, welche ich ohne die Förderung niemals gewagt hätte. Auch jungen Künstler*innen wurde so die Chance gegeben, sich zu entfalten und zu etablieren. Für den Erhalt der Kultur war und ist dies eine enorm wichtige Maßnahme“, so Christ.
„Die von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur im Rahmen des Corona Förderprogramms ‚Im Fokus. 6 Punkte für die Kultur‘ an die Kulturschaffenden des Landes vergebenen Projektstipendien betrachte ich als Bildende Künstlerin als Wertschätzung meiner künstlerischen Arbeit, somit dessen, was mich als Künstlerin ausmacht und mir wesentlich erscheint. Die Fördermaßnahme knüpft an der Lebensrealität der Künstler*innen an und bietet gerade in dieser für die Freischaffenden ungewissen Zeit den Freiraum zur künstlerischen Äußerung“, so Britta Deutsch, Bildende Künstlerin aus Trier und Vorsitzende des Kunstvereins Trier Junge Kunst, die aktuell mit dem dritten Projektstipendium arbeitet. „Meines Erachtens sind solche an freie Projektvorschläge gebundenen Stipendien, in denen die Schaffenden in ihrer gegebenen Infrastruktur und ihrem Lebensumfeld arbeiten können, nicht nur einzelne Lichtpunkte, sondern nachhaltige Unterstützung der künstlerischen Vielfalt in Rheinland-Pfalz. Es erscheint mir lohnenswert über die Fortführung dieses Formates auch über die Coronakrise hinaus nachzudenken.“
Antragsstellungen für ein Projektstipendium im Rahmen des Landesprogramms „Im Fokus. 6 Punkte für die Kultur“ sind bis zum 30. April weiterhin möglich. Erst-, Zweit- und Drittbewerbungen sind möglich. Weitere Informationen sind zu finden unter www.fokuskultur-rlp.de.