Mindestens 93 Regionen nehmen bundesweit am Förderprogramm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ teil. Ziel des Programms ist es, mit kulturellen, künstlerischen und kreativen Vorhaben das Zusammenleben in ländlichen Räumen zu fördern und durch Bürgerbeteiligung die Demokratie vor Ort zu stärken. Die Regionen wurden durch die 13 Flächenländer ausgewählt. Sie erhalten 2024 für die Entwicklungsphase eine Förderung von je 40.000 Euro, um tragfähige Konzepte für beteiligungsorientierte Kulturvorhaben zu entwickeln. Dazu gehören Kulturnetzwerke, regionenübergreifende Festivals, Bürgerräte für Kultur, regionale Kulturkonferenzen oder Kulturbüros.
„Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ wurde im Mai 2023 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) als Programmpartner gestartet. Der Bund stellt dafür von 2023 bis 2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) sowie aus Mitteln der bpb zur Verfügung. Die ausgewählten Regionen beteiligen sich ab 2025 mit einer Kofinanzierung von 5,9 Millionen Euro.
Das Förderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. Neben dem langen Förderzeitraum von 2023 bis 2030 zeichnet es sich aus durch die Kombination einer eigenen Idee in jeder Region, einer umfassenden Zusammenarbeit und Netzwerkbildung zwischen Kommunen, Ländern und dem Bund sowie einem ressortübergreifenden Ansatz für Kultur, ländliche Entwicklung und Demokratiearbeit. „Aller.Land“ bringt Erfahrungen aus Bundesministerien und -einrichtungen, den Bundesländern und der kommunalen Ebene zusammen.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth erklärt: „Kultur, Beteiligung und Demokratiearbeit sind der Schlüssel für eine lebendige und starke Gesellschaft. Nach der Auswahl der Regionen startet nun die kreative Entwicklungsphase des Programms. Ich freue mich auf die Konzepte, die die Regionen erarbeiten werden, und ihre Ideen zu nachhaltigen und partizipativen Kulturvorhaben, mit denen sowohl das gesellschaftliche Leben als auch die Demokratie vor Ort gestärkt werden.“
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erklärt: „Wir wollen unsere ländlichen Regionen als attraktive und kraftvolle Lebensräume zukunftsfest gestalten. Kulturelle und soziale Angebote leisten dafür einen entscheidenden Beitrag, weil sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort stärken und die Kraft unseres Landes erhalten. Wir unterstützen die Menschen in den Regionen dabei, in ihrer Heimat eine offene, demokratische und vielfältige Gesellschaft zu stärken.“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärt: „Unsere Demokratie lebt von Teilhabe. Gerade in ländlichen Regionen darf diese nicht zu kurz kommen. Umso wichtiger ist es, dass in den Regionen in ‚Aller.Land‘ Politik, Verwaltung, Kulturschaffende und Zivilgesellschaft an einem Tisch zusammenkommen und gemeinsam Ideen entwickeln. Dadurch können individuelle und für jede Region passende Lösungen entstehen, die einen echten nachhaltigen Mehrwert vor Ort entfalten.“
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, sagt: „Gerade in ländlichen Regionen wünschen sich die Menschen starke und sichtbare gesellschaftliche Strukturen. In ‚Aller.Land‘ realisieren wir deshalb vielfältige Qualifizierungsangebote und längerfristige Entwicklungsförderung, die echte Zukunftsperspektiven aufzeigen. Wir möchten dazu beitragen, Menschen vor Ort nachhaltig zu stärken und demokratische Strukturen zu festigen.“
Falko Mohrs, Niedersächsischer Kulturminister und Vorsitzender der Kulturministerkonferenz der Länder, sagt: „Mit dem Förderprogramm unterstützen wir gezielt Kultur- und Kreativschaffende, die demokratiebildende und zukunftsweisende Impulse im ländlichen Raum setzen. Gemeinsam haben wir bundesweit Regionen in Deutschland ausgewählt, die vorbildliche Beteiligungsformate entwickelt haben, um strukturschwache Landkreise zu stärken und kulturell lebenswert zu machen.“
Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages und Mitglied der Lenkungsrunde des Programms „Aller.Land“, sagt: „,Aller.Land‘ trifft den richtigen Ansatz: Es geht darum, dass die Menschen vor Ort selbst bestimmen, welche Themen für sie von Bedeutung sind. Hierdurch werden viele gute Ideen entstehen, die auch in anderen Landkreisen der Situation dort entsprechend angepasst umgesetzt werden können.“
Programmleiter von „Aller.Land“, Samo Darian sagt: „Wirklich neu ist, dass ‚Aller.Land‘ langfristig angelegt ist, schrittweise vorgehen kann und ressortübergreifend funktioniert. Das ist in vielfacher Hinsicht ein Novum. Dafür haben sich alle Fördererinnen und Förderer sehr eingesetzt, und dafür sind wir sehr dankbar.“
Zu den teilnehmenden Regionen in Rheinland-Pfalz gehören:
- Donnersberger Land
- Eifelkreis Bitburg-Prüm, Kylltal
- Landkreis Bad Kreuznach
- Landkreis Südwestpfalz
- Pfalz
- Verbandsgemeinden Brohltal, Mendig und Pellenz
- „wein-reich“ – im und um den Kreis Bad Dürkheim
(Weitere Regionen befinden sich noch in der Prüfung.)